NRW-Justizminister Benjamin Limbach hat im Gummersbacher Amtsgericht den Leitfaden zum barrierefreien Bauen in der Justiz eingeführt. Oftmals sei es schwierig, derart historische Gebäude umzubauen – nicht zuletzt aufgrund des Denkmalschutzes. Ganz anders sei das bei Neubauten wie dem Gummersbacher Amtsgericht, das seit 2019 in einem modernen Gebäude auf dem Steinmüllergelände ansässig ist. „Wir haben versucht, barrierefrei zu werden“, sagte Claudia Krieger, die Direktorin des Gummersbacher Amtsgerichts. So sind an dem Gebäude unter anderem zwei behindertengerechte Parkplätze, ein barrierefreier Zugang sowie diverse bauliche Hilfen wie ein taktil und visuell erfassbares Leit- und Orientierungssystem vorzufinden. „Damit kann der Weg sogar ertastet werden“, sagte Richterin Andrea Butenuth, die in NRW als Vertrauensperson der schwerbehinderten Richterinnen und Richter der ordentlichen Gerichtsbarkeit tätig ist. Ins Auge fällt außerdem die große Schrift im Eingangsbereich und an den einzelnen Sälen.

„Wir sehen hier einen echten Prototyp“, sagte Bernd Scheiff über das Gummersbacher Amtsgericht. Dem Präsidenten des Kölner Oberlandesgerichtes zufolge sei der Leitfaden gewachsen aus diversen Bauvorhaben und zahlreichen Besprechungen. Er ist das Ergebnis einer Arbeitsgruppe, an der Vertreter der Hauptschwerbehindertenvertretungen, des Justizministeriums und dessen Geschäftsbereichs, des Bau- und Liegenschaftsbetriebes Nordrhein-Westfalen sowie ein externer Sachverständiger mitgewirkt haben.

Quelle: Oberberg Aktuell vom 28.04.23


V.l.n.r.: Heinrich Johannes Schäfer, NRW-Justizminister Benjamin Limbach,
Günter Uhlworm und Andrea Butenuth.